Folgen des Konfrontationskurses
Solange der Konfrontationskurs zwischen dem Westen auf der einen Seite und Russland und China auf der anderen Seite andauert, wird ein ungebremster Rüstungswettlauf vor allem in wichtigen Technologiefeldern wie der KI und im Cyberraum erfolgen, denn keine Nation kann riskieren hier das Nachsehen zu haben. Dies wird die Entwicklung von Autonomen Waffensystemen betreffen, aber auch Cyberwaffen und vielleicht sogar mit Hilfe von KI entwickelte Bio- und Chemiewaffen. Was jetzt in der KI entwickelt wird, wird immer erhalten bleiben, denn Software kann nicht einfach abgerüstet werden, eine Verbreitung kann kaum kontrolliert oder verhindert werden.
Sogar ein Wettrennen um eine Superintelligenz ist denkbar. Die Warnungen in dem Ein-Satz-Statement vom 30.5.2023 sind sicher auch in Nationen wie China und Indien angekommen und werden auch dort und eventuell weiteren Nationen zu erhöhten Anstrengungen führen.
Wenn der derzeitige Konfrontationskurs zwischen West und Ost nicht schnell beendet wird, werden sich die auf diesen Seiten genannten Risiken schnell und gravierend verschärfen.
Ist technischer Schutz möglich?
Es ist fraglich, ob technische Maßnahmen und militärische Stärke alleine ausreichen, um die verschiedenen Risiken gering zu halten. Dazu wären unter anderem erforderlich:
- Wirksame Abwehrsysteme gegen Atomraketen und sonstige Trägersysteme für nukleare Waffen
- Schutz gegen sich verselbständigende KI, insbesondere im Internet
- Schutz gegen biologische Waffen
Zu 1: Dies ist ein Wettrennen zwischen Angriffstechniken und Abwehrsystemen. Ein solcher Schutz wird nicht ausreichen. Es ist zu befürchten, dass zumindest ein Teil angreifender Waffensysteme nicht abgefangen werden kann und Angriffstechniken immer einen Vorsprung vor Abwehrtechniken haben werden.
Zu 2: Die üblichen Schutzmaßnahmen gegen Cyberangriffe werden möglicherweise nicht reichen. Durch intelligente technische Systeme sind vielleicht Internetaktionen realisierbar, die bisher völlig unbekannt sind, weswegen als Vorbeugung auch keine Schutzmaßnahmen realisierbar sind. Solche wird man erst ergreifen können, wenn bekannt ist, wie Angriffsmuster aussehen, wenn diese also durchgeführt wurden. Dann könnte es aber bereits zu spät sein.
Zu 3: Ähnlich wie bei Punkt 2 lassen sich Gegenmaßnahmen vermutlich erst entwickeln, wenn hinreichend viele Erkenntnisse über diese Waffenart vorliegen, diese also bereits zur Anwendung gekommen ist, mit möglicherweise gravierenden Folgen.
Erforderliche Vereinbarungen
Um die gravierenden Risiken zu reduzieren, wäre folgendes wichtig:
- Wirksame Vereinbarungen gegen den Klimawandel
- Nukleare Abrüstung und Rüstungskontrolle
- Vereinbarungen zu Cyberwaffen
- Vereinbarungen zu Autonomen Waffensystemen
- Vereinbarungen zur Regulierung der KI
Vereinbarungen in diesen Bereichen können aber nur wirksam sein, wenn alle großen Nationen einbezogen werden und mitmachen. Als Voraussetzung dafür wäre es besonders wichtig den derzeitigen politischen Konfrontationskurs möglichst schnell zu beenden.